Die sich intensivierenden Kampfhandlungen in der Ukraine verschärfen die humanitäre Krise vor Ort dramatisch. Das Leid der Ukrainerinnen und Ukrainer ist unermesslich und die Konfrontation mit Gewalt, Verlust und Zerstörung steigert sich täglich. Die Vertreibung der Zivilbevölkerung und der humanitäre Hilfsbedarf sind von enormem Ausmaß, das mit größter Wahrscheinlichkeit weiter steigen wird - sowohl innerhalb als auch außerhalb der Ukraine.
Innerhalb der Ukraine sind schätzungsweise 18 Millionen Menschen betroffen – das ist ein Drittel der Bevölkerung. Laut UN sind mehr als 2,1 Millionen Menschen in die westlichen Nachbarländer geflüchtet - nach Polen, Ungarn, Rumänien, Moldau und in die Slowakei. In Deutschland sind bisher über 100.000 Menschen registriert.
In den umkämpften Gebieten werden u.a. durch Luftangriffe täglich zivile Opfer gemeldet, darunter Kinder. In unter Beschuss geratenen Städten wird lebensnotwendige Infrastruktur zerstört wie Krankenhäuser, Kindergärten und Wohnhäuser.
In der südukrainischen Stadt Mariupol fiel die Wasser- und Stromversorgung aus; Heizungs-, Sanitär- und Kommunikationssysteme sind außer Funktion. Die humanitäre Lage ist katastrophal. Die Menschen sind ohne Grundversorgung eingekesselt. Bisherige Evakuierungsversuche scheiterten.
Weitere Großstädte, wie Kiew, Charkiw und Sumy, sind ebenfalls unter Beschuss und zunehmend von der Versorgung abgeschnitten. Hunderttausende Menschen sind in Not und Gefahr, harren in Schutzräumen und Kellern aus. Lebensmittel und Trinkwasser werden knapp. Die WHO meldete den Ausfall von Gesundheitszentren.
Die Schaffung von humanitären Korridoren, durch die Zivilisten die umkämpften Gebiete verlassen können, funktioniert nur unzuverlässig und ist von Zwischenfällen geprägt. Das DRK ruft eindringlich zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts zum Schutz der Zivilbevölkerung auf.