150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Kostenlosen Kaffee für Pendler – das gab es am 8. Mai 2013 an vielen Orten in Nordrhein-Westfalen. Ausgeschenkt hat ihn das Rote Kreuz. Damit möchte die größte Freiwilligenorganisation der Welt, die Menschen in Not hilft, auf ihr 150-jähriges Jubiläum in diesem Jahr aufmerksam machen.
Unter dem Motto „Kein kalter Kaffee – 150 Jahre Rotes Kreuz“ hieß es am 8. Mai 2013 „Wir haben Jubiläum und geben einen aus!“. Ehrenamtliche Rotkreuzler des DRK in Lippe waren am frühen Morgen auf den Beinen, um einen „Kaffee für unterwegs” zu überreichen und auf die Idee und die Aufgaben des Roten Kreuzes aufmerksam zu machen. Wir haben den Rotkreuzlern aus Lage dabei über die Schulter geschaut.
Es ist fünf Uhr als die ersten Helferinnen und Helfer des Roten Kreuzes in ihrer Unterkunft in der Schulstraße eintrudeln, sich umziehen und dann den Worten der beiden Einsatzleiter Sören Ledig und Kai Hempel lauschen.
Die beiden sind bereits seit drei Uhr auf den Beinen und haben schon mit ersten Vorbereitungen, wie dem Aufsetzen der ersten 30 Liter Kaffee begonnen, sodass dieser pünktlich um Punkt sechs Uhr ausgegeben werden kann.
Während Kai Hempel den Helferinnen und Helfer einen Überblick über das weitere Vorgehen gibt und Aufgaben verteilt, erläutert uns Sören Ledig, dass die Vorbereitungen für diesen Tag bereits im Januar begonnen haben. Zu diesem Zeitpunkt sei man an die Deutsche Bahn herangetreten, um eine Erlaubnis für die Durchführung am Bahnhof zu bekommen. "Eigentlich sind alle Werbeaktionen an Bahnhöfen kostenpflichtig, doch die Deutsche Bahn erteilte wegen unseres Jubiläums eine Ausnahmegehmigung." berichtet Ledig.
Als die Genehmigung der Deutschen Bahn vorlag, habe man sich im nächsten Schritt darum gekümmert, Helferinnen und Helfer zu finden. Das sei gar nicht so leicht gewesen, weil der Weltrotkreuztag dieses Jahr an einem normalen Werktag stattfindet und viele ehrenamtlich Helfende arbeiten müssten. Auch die Uhrzeit habe bei dem ein oder anderen eher abschreckend gewirkt. Umso erfreulicher sei es, dass sich zwölf Helferinnen und Helfer gefunden haben. "Teilweise hat es zeitlich so gepasst, teilweise haben sich einige auch extra Urlaub genommen.", so Ledig weiter.
Die Einweisung ist inzwischen vorbei und alle Anwesenden machen sie an die Arbeit. Während eine Gruppe in der Küche weiteren Kaffee kocht, lädt eine andere Tische und weiteres Zubehör, wie Becher, Schilder und Mülleimer in ein Auto und fährt damit zum Bahnhof.
Es ist genau 5:58 Uhr als die Thermophoren mit Kaffee am Bahnhof ankommen und die Verteilung an die Pendler beginnen kann. Die ersten Fahrgäste zeigen sich noch ein wenig verwundert und fragen immer wieder, was es denn kosten würde. "Nichts! Wir haben Geburtstag und geben deswegen einen aus.", antwortet Melanie Meier, die extra Urlaub für diesen Tag genommen hat.
Der große Ansturm beginnt um kurz nach sieben und wird dann noch einmal größer, als wegen eines Stellwerkausfalles ein Zug nicht weiterfahren kann. Der Zugführer machte mittels Durchsage seine wartenden Fahrgäste auf das kostenlose Kaffeeangebot aufmerksam. Diese nehmen den Service dankbar an.
Als um 8:52 Uhr der Zug nach Detmold den Bahnhof Lage verlässt, wird das Signal zum Abbau gegeben. Alle Beteiligten ziehen ein positives Fazit. "Das frühe Aufstehen hat sich auf jeden Fall gelohnt.", resümiert Kai Hempel. "Wir wollten den Pendlern eine Freude machen und das ist uns auch gelungen. Allerdings werden wir nicht, wie teilweise gewünscht, nun jeden Morgen Kaffee verteilen."